BÜCHER: DIE WELT DES BUDDHA (Kritik)
Imposante Begegnung Zeugnisse frühindischer Kunst, endlich im neuen Licht.
Buddhismus als Religion spielt heute in Indien kaum eine Rolle mehr, nicht einmal ein Prozent bekennt
sich zu dem Glauben. Das kulturelle Erbe aber, das der Buddhismus hinterlassen hat, gehört zum schönsten, was der Subkontinent zu bieten hat. Hier stehen die Zeugnisse der frühen Kultur ganz oben. Über 2000 Jahre alt sind etwa die ältesten Höhlen von Ajanta, etwas jünger das imponierende Höhlenheiligtum von Ellora. Beide Anlagen wurden von außen in den Fels gegraben, jede Säule, jede Figur ist Teil eines einzigen monolithischen Komplexes. Einige der Höhlen sind mit Malereien dekoriert. Die Lebendigkeit der vielfigurigen Szenen, die sorgfältige Ausarbeitung von Gewändern, Schmuck, Gesten und Gesichtern, nötigt tiefste Bewunderung ab. Vor Ort sind sie allerdings nur schwerlich zu genießen. Trübe Scheinwerfer oder Taschenlampen erhellen das Dunkel nur wenig. Doch der Filmemacher Bernd Rosenheim bekam vom indischen Kulturminister die Erlaubnis, für eine ARD-Dokumentation (1983) die Höhlen professionell auszuleuchten und zu filmen. Die dabei ebenfalls entstandenen Fotos sind nun endlich in einem wundervollen Band zusammengefasst, der die Malereien in all ihrer Schönheit erleben lässt– wissenschaftlich analysiert und doch verständlich dokumentiert. Neben den beiden berühmten Frühwerken buddhistischer Kunst stellt Rosenheim auch andere heilige Stätten vor– vorbereitet durch eine Einführung in Leben und Lehre Buddhas kann der Leser eintauchen in diese schöne, fremde Welt.
(artmagazin 12/2006,Petra Bosetti)

NEUERSCHEINUNG: Bernd Rosenheim- Schriftbilder
Malerei und Lyrik in abstrakter Synthese
(Preis: 24,90 €)

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bundgrosenheim-stiftung@t-online.de

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